Alte Runen

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Zugelassene UTZ-Kurs-Schüler:

 

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1.    Stunde:

 

Liebe Schüler!

Willkommen zurück zum Fachgebiet der Runenkunde. Und herzlichen Glückwunsch zur bestandenen ZAG-Prüfung. Lassen wir den Kurs nochmal Revue passieren. In Klasse 3 haben Sie gelernt, dass Runen die Schriftzeichen der skandinavischen Heiden bis zur Christianisierung Skandinaviens um ca. 1000 nach Christus waren. Wir haben uns über Runenbildsteine ausgetauscht, den Umstand erläutert, dass Runen nicht nur zum Schreiben, sondern auch zum Weissagen genutzt wurden. Daher haben wir uns in der Erstellung von Runen-Schicksalsdeutungen geübt. Wir haben uns außerdem mit verschiedenen Runen-Alphabeten befasst und das Ältere Futhark mit seinen drei Geschlechtern nach Frey, Hagal und Tyr genauer betrachtet und erlernt. Mit unseren Aufzeichnungen aus Klasse 4 und Klasse 5 haben wir begonnen, Texte in unserer Schrift – bestehend aus lateinischen Buchstaben – in Runenschrift zu übertragen, zumindest soweit, wie uns dies nach unserem heutigen Verständnis möglich ist. Ich gehe also davon aus, dass Sie die Runenschrift theoretisch beherrschen und die Techniken zur Weissagung anwenden können. Wenn Sie hier noch Nachholbedarf haben, informieren Sie sich bitte selbstständig über den Stoff aus den Vorjahren. Schließlich ist dies ein UTZ-Kurs!

Kommen wir nun zu dem, was wir in diesem und im folgenden Schuljahr machen werden. Das erste wird es natürlich sein, die Runenschrift weiterhin zu üben. Die Texte, die Sie verfassen sollen, werden etwas umfassender werden. Aber das übt schließlich! Unser Hauptgegenstand wird es jedoch sein, uns genauer mit der Entstehungsgeschichte der Runen in ihrem Kontext zu befassen. Und da kommen wir an einem großen Themenfeld nicht vorbei. Wer weiß, was ich meine? [blickt in ahnungslose Gesichter] Keiner? Nun gut, ich rede von der nordischen Mythologie, von der Religion der skandinavischen Germanen und Wikinger. [einige Schüler blicken interessiert auf] Vermutlich besitzen Sie darüber noch keine großen Kenntnisse. Ist es nicht so? Wie selbstverständlich haben wir doch von Thor, Odin, Frey oder Tyr gesprochen! Wie beiläufig habe ich erwähnt, dass Sagas erzählen, Odin habe die Runen zu den Menschen gebracht. Es ist an der Zeit, dass wir uns gezielter mit diesem schwierigen aber spannenden Thema beschäftigen. Fangen wir gleich an!

Zuallererst etwas zu dem Wort nordische Mythologie. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Mythologie und Religion? Oder anders gefragt, warum sagen wir nicht nordische/skandinavische Religion? Das ist doch komisch oder? Ich habe darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass es keinen Unterschied gibt. Jetzt denken Sie sicher, ich will sie veräppeln! Nein! Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass das Wort Mythologie eigens von einer christlich geprägten Gesellschaft wie unserer erfunden wurde, um andere Religionen zu bezeichnen und zwar nicht irgendwelche, sondern vorzeitige, heidnische, polytheistische Religionen. Polytheistisch kommt übrigens von altgriechisch poly = viele und thoeos = Gott. Also es bedeutet, eine Religion mit vielen Göttern. Durch den Ausdruck Mythologie wird der Eindruck erweckt, dass es sich hierbei nur um ein paar alte mythische Erzählungen handelt. Dass diese aber entstanden sind, weil es eine Religion vor dem Christentum gab, wird unter den Teppich gekehrt! [entrüstet sich darüber] Wenn wir hier also so fröhlich von der nordischen Mythologie reden – weil wir es alle so gewohnt sind – dann denken sie IMMER daran, dass es sich dabei um eine heidnische Religion handelt.

Was wissen wir eigentlich von dieser Religion? Und vor allem, woher wissen wir etwas darüber? Schließlich ist es gute 1100 Jahre her, dass die Wikinger fröhlich herumfuhren. Hat jemand eine Ahnung? Ja, Hermie es gibt Quellen, da hast Du Recht. Aber welche? Keiner? Nun ja, Das meiste, was wir darüber wissen, wissen wir paradoxerweise nicht von den skandinavischen Heiden selbst, sondern von den ersten skandinavischen christlichen Gelehrten. Und zwar von solchen, die der lateinischen Schrift mächtig waren und die sämtliche mündlich überlieferte, heidnische Erzählungen aufgeschrieben haben und versucht haben, diese einzuordnen. Einmal abgesehen vom Runenstein von Rök – der mythologisch gesehen alles andere als auskunftsfreudig für uns ist – besitzen wir nicht einen einzigen längeren Text, der nachweisbar von heidnischen Germanen geschrieben wurde, z. B. um der Nachwelt zu erklären, was für Glaubensvorstellungen man hatte. Das liegt daran, dass das skandinavische Heidentum keine monotheistische Buchreligion ist wie das Christentum. Während wir hier die Bibel als Wort Gottes haben, die uns die Inhalte des Christentums vermittelt, haben wir etwas Vergleichbares im polytheistischen skandinavischen Heidentum nicht! Wie man auch heute noch an anderen Naturreligionen nachvollziehen kann, wurden die Inhalte der Religion mündlich weitergegeben von Generation zu Generation. Und zwar auch in Form von Liedern, Sprüchen, Gedichten, Tänzen, rituellem Schauspiel. Ja, man könnte sagen, sie haben ein bisschen Slampoetry und Cosplay betrieben.

Außerdem gab es natürlich Tempel und heilige Stätten und religiöse Gebrauchsgegenstände, die uns zeigen, dass bestimmte Götter verehrt wurden. Einen solchen heidnischen Tempel beschreibt z. B. der christliche Theologe Adam von Bremen (1050-1085) in der Hamburger Kirchengeschichte. Er steht aber im Verdacht, diese Beschreibung erfunden zu haben. Man weiß es nicht.  Die älteste umfassende Quelle zur nordischen Mythologie ist dagegen eine alte isländische Handschrift, die ca. 1271 n. Chr. entstand, von einem unbekannten Schreiber, der sich aber vermutlich auf viel ältere Quellen bezog, die nur nicht mehr erhalten sind. Diese Handschrift nennen wir Codex Regius oder auch die Ältere Edda. Die populärste Text-Quelle für das skandinavische Heidentum ist jedoch die Jüngere Edda, nämlich die Snorra Edda von Snorri Sturluson (1179-1241). Der gute Snorri war – wie alle zur damaligen Zeit – Christ und beschäftigte sich bevorzugt mit altisländischer Skaldendichtung. Seine Edda-Version wird auch als Prosa-Edda bezeichnet und war eigentlich als Lehrbuch für die germanische Dichtkunst gedacht. Ganz nebenbei hat uns Snorri aber auch noch ein umfassendes Bild von der nordischen Mythologie überlassen. Zum Glück! Ohne Snorris Edda würden wir die Dichtungen der Älteren Edda kaum noch verstehen können. Ich möchte euch daher, bei Interesse am Thema zum Lesen der Snorra Edda ermutigen. Es gibt sie auch komplett als kleines Reclam-Heft. Da kann man bei Mama und Papa immer schön sagen „Das brauch ich für die Schule“. Für die ganz eifrigen gibt es dann hier den Codex Regius, den es ansonsten auch ebenfalls als Reclamheft gibt. Und niemals verkehrt, wenn auch etwas teuer zu erwerben ist das Lexikon der germanischen Mythologie von Rudolf Simek. Da kann man wirklich jeden komischen Begriff nachschlagen, der in den Eddas auftaucht. Aber zu den Eddas kommen wir später.

Sie sollten wissen, dass es die Ältere und die Jüngere Edda gibt, also den Codex Regius und die Snorra Edda und dass jeder dieser Texte, zu dem wir heute Zugang haben, von christlichen Verfassern aufgeschrieben wurde. Und was passiert, wenn Christen uns das Heidentum erklären wollen? [Schüler meldet sich] Klar Ms. Zabini! Du hast völlig Recht! Sie bringen ihre eigenen Werte und Vorstellungen mit ein. Sie verändern möglicherweise Inhalte und wir können das kaum noch überprüfen! Das ist ein großes Problem. Seid wachsam, wenn in vermeintlich „heidnischen Texten“ Dinge christlich anmuten. Dann hat der Schreiber mit einiger Sicherheit Einfluss auf den Inhalt genommen. Wir blicken also immer durch einen christlichen Schleier auf heidnische Inhalte und wir müssen das Heidnische in ihnen erahnen, erspüren [schreitet aufgeregt umher]! Sogar spekulieren... darüber, wie etwas gewesen ist oder sein könnte. Etwas mit Sicherheit wissen? Mr. Marsh, ich weiß nicht, ob wir etwas sicher wissen können. Aber wir geben unser Bestes, die Darstellungen in den Eddas zu verstehen!

Warum haben Christen überhaupt heidnisch-germanische Sagas aufgeschrieben? Mmh... Genau, wissen wir das nicht. Vermutet wird vieles. Gewiss aber aus einem persönlichen Interesse heraus für das Alte und Vergangene. Nach der Christianisierung musste ja erstmal jeder Christ sein. Vielleicht war Snorri formal Christ, aber im Herzen eine Art verkappter Heide. Vielleicht war er aber auch ein besonders ambitionierter Christ, der besonders geschickt darin war Menschen, die im Kopf immernoch „Heiden“ waren, auch auf intellektueller Ebene zum Heidentum zu überführen durch den geschickten Einbau christlicher Wertebilder in heidnische Sagas. Snorri rechtfertigt seine Auseinandersetzung mit den heidnischen Sagas übrigens damit, dass er die Dichtkunst der germanischen Heiden dokumentiert. Deswegen geht fast die Hälfte des Buches auf poetische Techniken ein. ABER: Ja, ein großes Aber, der Prolog und Buch eins und zwei widmen sich ausschließlich der Mythologie und wenn es allein um die Dichtkunst gegangen wäre, wozu dann dieser Einstieg? [grübelnde Schülergesichter]

Ach herje! Die Zeit ist längst herum. Schreiben Sie sich schnell ihre Hausaufgaben auf. Beim nächsten Mal behandeln wir mythologische Figuren, Götter und deren Umwelt ganz konkret.

Prof. Lisa Diggory

 

Deine Hausaufgabe:

 

1. Schreibe folgende Sätze in Runenschrift:

Das skandinavische Heidentum ist eine alte, vergangene Religion. Die bekanntesten Aufzeichnungen, die uns etwas über diese Religion verraten, sind von christlichen Geistlichen verfasst worden. In heidnischen Sagas können daher christliche Wertevorstellungen und Inhalte vorkommen. Um sich mit den heidnischen Sagas befassen zu können, brauchten Christen einen Rechtfertigungsgrund.

2) Finde heraus was Reifriesen, Sleipnir, Mitgardschlange, Mjölnir, Yggdrasil, Ragnarök und Fenriswolf sind und erläutere kurz. Wenn Du zu manchem Begriffen eine Saga-Erzählung im Internet findest, gib den Inhalt kurz wieder. Du kannst auch Bilder zu den Begriffen malen.

Freiwillig: Im Gylfaginning - so heißt das 1. Kapitel der verlinkten Snorra Edda lesen und herrausfinden wer Gylfi ist, als wen oder was er sich ausgibt und warum er zu den drei Hohen Männern geht. Wer könnten diese Männer sein? (Einfach wild spekulieren. Tipp: Es sind Götter)

Schicke deine Hausaufgaben an: alterunen@meinhpw.de

 

 

 

 

2.    Stunde:

 

Willkommen zurück!

Letztes Mal war ja alles sehr theoretisch, aber das war einfach nötig, damit Sie nicht mit falschen Vorstellungen im Kopf herumrennen. Heute wollen wir uns nun konkret mit germanischen Göttern beschäftigen. Aber bevor wir das tun, möchte ich ihnen die germanische Weltordnung näher bringen, wie sie in den Sagas wiedergegeben wird. Auch wenn die Sagas diesbezüglich nicht immer einheitlich sind. Da gibt es einfach viele Begriffe, die Sie kennen sollten, denn die Götter schweben in den Sagas ja nicht einfach in der Luft, und die Menschen und die anderen Wesen auch nicht.

In der germanischen Mythologie sind die sogenannten 9 Welten bekannt, die über 3 Ebenen miteinander verknüpft sind. Das ist quasi so eine Art „mehrschichtiges Tortenmodell“. Die Götter leben in Asgard. Das ist eine riesige Festung. Sie ist die erste Welt in der ersten Ebene und der Sitz der Götter. Über die Brücke Bifrost gelangen die Götter nach Midgard. Hier leben die Menschen. Midgard wird von der sagenhaften Midgardschlange umschlossen, die im Meer lebt und sich einer Sage nach um das komplette Land herum windet und sich dann selbst in den Schwanz beißt. Das haben einige ja schon in der Hausaufgabe herausgefunden. Überquert man jedenfalls das Wasser kann man in die Außenwelt Utgard genannt bereisen, wo die gefährlichen Reifriesen wohnen. Sie sind sowas wie die natürlichen Feinde der Götter. Midgard und Utgard befinden sich beide auf der 2. Ebene. Im Zentrum steht jedoch der Weltenbaum Yggdrasil, der alle Ebenen verknüpft und dessen Wurzeln bis zur 3. Ebene nach Hel dem Totenreich reichen. Denn es kommen nicht alle Menschen nach Vallhall (Wallhalla). Vallhall ist im Übrigen gar kein richtiger Ort ewiger Ruhe, sondern ein paradiesischer Sammlungspunkt für alle mannhaften Krieger, die in der Schlacht gefallen sind und nun in Vallhall Kampfübungen machen, unendlich viel Met trinken und Fleisch essen, bis das Ende der Welt Ragnarök eintritt. Dann erstehen sie auf und kämpfen an der Seite Odins. Aber das nur nebenbei. Hel ist jedenfalls das Totenreich für alle Menschen, egal ob Krieger oder nicht.

Wenn ihr jetzt richtig mitgezählt habt, habe ich nun 4 Orte auf 3 Ebenen aufgezählt: Asgard, Midgard, Utgard und Hel. Das sind ohne Zweifel die wichtigsten. Aber es gibt noch Lichtalfheim, Muspelheim, Wannaheim, Swartalfheim, Jötunheim und Niflheim, die sich ebenfalls auf diesen 3 Ebenen befinden und mit Yggdrasil verknüpft sind. Sie beherbergen verschiedene mythologische Wesen. Haben Sie das verstanden? [schaut in verzweifelte Schülergesichter][schmunzelt] Natürlich war mir klar, dass Sie das nicht gleich verstehen werden, deshalb habe ich ihnen ein Buch mitgebracht, auf dem das alles wunderbar in Bildern erkärt wird. Bitte schlagen Sie es auf und schauen sie sich die Darstellung zum mythologischen Kosmos an. Blättern Sie auch weiter zur genauen Beschreibung der 9 Welten (ist dort verlinkt).

 


Lehrbuch öffnen

 

Diese Darstellungen werden Sie für ihre spätere Hausaufgabe brauchen. Wir machen jetzt aber wie versprochen weiter mit den Göttern. Da kommen wir auch schon zum ersten Problem. Bisher haben wir immer von „den Göttern“ gesprochen. Es gibt jedoch im skandinavischen Heidentum gleich zwei Göttergeschlechter, Familien wenn Sie so wollen, und das sind die AESIR und die VANIR. In unserem Sprachraum heißen Sie aber ASEN und WANEN. Die Asen sind jedoch das hauptsächliche Geschlecht in den Sagas und oft wird der Begriff Asen stellvertretend für alle germanischen Gottheiten genutzt. Das hat etwas mit einer sagenhaften Schlacht der VANIR gegen die AESIR zu tun. In der Schlacht ging es um Rechte in der Machtverteilung und das Resultat des epischen Kampfes war, dass es kein klares Sieger-oder Verlierergeschlecht gab. Odin traf zwar immer mit seinem Speer und tötete die Wanen reihenweise, diese besitzen jedoch die Eigenschaft des ewigen Lebens, das heißt sie können wiederauferstehen. Wir haben also eine Pattsituation, die dazu führt, dass die VANIR zu den AESIR aufgenommen und gleich behandelt wurden. Dies deuten die Sagas an. Es wird betont, dass es zwei Geschlechter gab, einen großen Kampf, aber dass nun beide zusammen „Asen“ sind, manchmal mit Wanenabstammung. Das ist wichtig zu wissen, weil jedes Geschlecht besondere Eigenschaften hat. Ich habe euch hier die wichtigsten Dinge an die Tafel geschrieben. Machen Sie sich dazu bitte Aufzeichnungen.

 

 

AESIR/ASEN:

Sollen laut Snorra-Edda aus Asien eingewandert sein (Gylfaginning), sehr starker Aspekt des Kriegerischen mit Streitäxten und Waffen, z.B. Odin mit dem Speer, Thor mit dem Hammer. Asen sind überwiegend Kriegsgötter. Sie wurden zu Schlachten angerufen.

VANIR/WANEN:

Ältere, in Skandinavien „heimische“ Götter, hauptsächlich  mit der Fähigkeit, nicht sterben zu können, und mit Fruchtbarkeitsaspekten verbunden. Sie wurden z.B. für gute Ernten angerufen.

 

Wichtige Asen:

 

Odin:

Hauptgott der germanischen Mythologie und sehr vielschichtig und wandelbar. Attribute: Speer Gungnir, Pferd Sleipnir, Ring Draupnir. Wird oft mit nur einem Auge sowie Hut und Mantel dargestellt. Tritt unter ständig wandelnden Gestalten und Namen als Göttervater, Dichtergott, Magier, Totengott, Kriegsgott und Runen-Lehrmeister auf. Gilt als der höchste und älteste der Götter. Er besitzt als einziger „echter“ Ase Zauberkraft.

Thor:

Sohn Odins und germanischer Donnergott, beherrscht das Wetter. Wurde deshalb auch als Fruchtbarkeitsgott verehrt. Bekannter ist jedoch, dass er der stärkste der Asen ist und ein unerschütterlicher Bekämpfer der Riesen. Attribute: Hammer Mjölnir, Kraftgürtel, Eisenhandschuh, Stab Gridarwölr. Wird als guter Esser und Trinker dargstellt, heldenhafes Wesen, rotbärtig.

Loki:

Sehr vielschichtiger, ambivalenter Gott mit vielen Negativeigenschaften. Ist oft Auslöser oder Sündenbock für Streit unter den Göttern. Hat eine listige, unberechenbare Natur und eine sprachgewandte Zunge. Außerdem wechselt Loki öfter sein Geschlecht und verkleidet sich oft als Frau. Er gebiert die Feinde der Götter: die Midgardschlange, den Fenriswolf und die Göttin der Unterwelt Hel. Aber er hilft auch sehr oft den Göttern, erweist sich ihnen als nützlich, macht Späße. Er tötet Balder mit einem Mistelzweig.

Balder:

Zweiter Sohn Odins, tritt zwar in zentralen Mythen auf, seine Funktion ist jedoch ungewiss. Diskutiert wird, dass Balder die Wiedergeburt symbolisiert, da er von Lokis Mistelzweig tragisch getötet wird, doch wird ihm prophezeit, nach Ragnarök als Lichtgestalt wiederaufzuerstehen und aus dem Totenreich Hel wiederzukehren, um die Welt in ein neues Zeitalter zu führen. Er wird auch als König über Dänemark vorgestellt.

Heimdall:

Nordischer Gott und Wächter über die Asen. Er bewacht die Brücke Bifrost vor den Bergriesen. Mit seinem Horn Gjallarhorn ruft er die Götter zur letzten Schlacht und läutet somit Ragnarök ein.

Tyr:

Ist sowohl Himmels- und Versammlungsgott, als auch Gott des Kampfes und des Sieges. Er ist beteiligt an der Fesselung des gefährlichen Fenriswolfes. Er wird oft als Einarmiger dargestellt, da ihm der Fenriswolf einen Arm abbeißt.

Frigg:

Hauptgöttin der Asen, Frau Odins und Mutter Balders. Attribut: Falkenkleid. Genaue Funktion ist unklar. Vermutlich ist sie die Göttin der Frauen, der Verwandtschaft und der Liebe. Sie ähnelt in ihrer Funktion Freyja.

 

 

Wichtige Wanen:

 

Frey:

Ist neben Odin und Thor der bedeutendste Gott der germanischen Mythologie. Er ist der Gott des Himmelslichtes, der Schifffahrt, des Friedens und der Fruchtbarkeit. Er wird häufig phallisch dargestellt. Sein Attribut ist der Eber Gullenborsti. Er wurde in Schweden stark verehrt und gilt als Hauptgott der Schweden.

Freyja:

Ist die bedeutendste weibliche Göttin. Sie ist die Göttin der Liebe und Schönheit. Wird auch mit Fruchtbarkeit assoziiert, obwohl es dafür wenig Belege gibt. Vermutlich bezieht sich die Fruchtbarkeit mehr auf Aspekte der Landwirtschaft, da Freyja keine Kinder gebiert. Attribute: Die Ähre, ein von Katzen gezogener Wagen, ein Falkengewand, mit dem sie fliegen kann, und das Halsband Bríngsinamen. Freyja wurde häufig bei Beziehungsproblemen und Liebesthemen angerufen. Ihr wird eine Schwäche für Liebeslieder nachgesagt. Außerdem ist sie unter den männlichen Göttern sehr begehrt und sie beherrscht die Magie. Sie unterhält eine Geschwisterehe mit Frey, d.h. sie ist ihm gleichsam Schwester, wie auch Frau, was jedoch damals üblich und akzeptiert war.

Njörd:

Er ist der Gott des Meeres und der Seefahrt und Vater von Frey und Freyja. Er wohnt am Meer und regiert dieses und den Meereswind. Njörd ist verheiratet mit der Riesentochter Skadi, da diese unter den Asen einen Mann erwählen durfte. Njörd und Skadi sind jedoch unglücklich miteinander, da Njörd das Meer als Wohnort erwählt und Skadi die Berge.

 

[blickt auf die Uhr] Oh je, wir haben überzogen. Nun gut, dann schnell raus mit Ihnen. Ich weiß, das war jetzt alles sehr viel und ein kleiner Crashkurs. Aber wenn Sie das verinnerlichen, sind Sie bestens gerüstet für Klasse 7, wo wir dann genug Vorwissen haben, um uns detailliert ein paar mythologische Erzählungen anzuschauen. Machen Sie Ihre Hausaufgaben und viel Glück für die Prüfung.

Prof. Lisa Diggory

 

Deine Hausaufgabe:

 

Erledige mindestens 2 von 3 Aufgaben:

1. Finde heraus was Lichtalfheim, Muspelheim, Wannaheim, Swartalfheim, Jötunheim und Niflheim sind und wer dort lebt. Benutze dazu auch das verlinkte "Buch".

2. Übertrage eine Götterbeschreibung deiner Wahl in Runenschrift. Wenn Du möchtest, kannst Du auch noch mehr Beschreibungen übertragen (mehr Punkte).

3. Beantworte folgende Fragen zu den Göttern:

a) Wie heißen die zwei Göttergeschlechter?

b) Welche Gottheit beherrscht die Runen?

c) Wer ist zuständig für Liebesangelegenheiten?

d) Wer bewacht die Brücke Bifrost?

e) Womit wird Balder getötet?

f) Was sind die Attribute Thors?

Freiwillig: Zeichne ein eigenes Bild von der germanischen Weltordnung oder mit Teilen aus dieser Weltordnung, z.B. den Baum Yggdrasil oder das Schloss Asgard oder die Ebenen Asgard, Midgard, Utgard und Hel oder.... oder …. Es gibt 50 HP dafür.

Freiwillig: Zeichne ein Bild von einer Gottheit der germanischen Mythologie mit ihren Attributen. (50 HP)

Sende deine Hausaufgabe an: alterunen@meinhpw.de

 

 


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